James Bonds U-Boot-Lotus taucht wieder auf – in einem Lagerhaus

James Bonds legendärer Lotus Esprit
James Bonds legendärer Lotus Esprit

Wenn James Bond mit einem seiner Spielzeuge fertig ist, landet es meist im Archiv – oder in diesem Fall: in einem staubigen Lagerraum auf Long Island. Die Rede ist von James Bonds legendären Lotus Esprit Submarine Car aus dem 1977er Film Der Spion, der mich liebte – einem der wohl kuriosesten Fortbewegungsmittel, die je in einem Bond-Film auftauchten. Der schnittige Sportwagen, der sich auf Knopfdruck in ein U-Boot verwandelt, ist nicht nur ein Klassiker der Filmgeschichte, sondern auch eine echte technische Meisterleistung. Und jetzt steht er zum Verkauf.

James Bonds legendärer Lotus Esprit
James Bonds legendärer Lotus Esprit “Wet Nellie”

Vom Filmset ins Vergessen

Nach den Dreharbeiten auf den Bahamas wurde der umgebaute Lotus Esprit – liebevoll „Wet Nellie“ genannt – in eine Lagerbox verfrachtet, Miete für ein paar Jahre vorausbezahlt, und… vergessen. Erst 1989, als die Miete auslief und die Lagerbox versteigert wurde, kam der Schatz zufällig ans Licht. Ein ahnungsloses Ehepaar ersteigerte das Ganze bei einer „Blind Auction“ – also ohne zu wissen, was sie da eigentlich kaufen. Als sie die Decken beiseitezogen, blickte ihnen das wohl exzentrischste Gefährt der Bond-Geschichte entgegen.

Ein paar kurze Gastspiele in Museen später verschwand der Wagen erneut aus der Öffentlichkeit – bis jetzt.

James Bonds legendärer "Wet Nellie"
James Bonds legendärer “Wet Nellie”

Der James Bond Lotus – Technisch spektakulär, optisch ein Klassiker

„Wet Nellie“ ist kein bloßes Filmrequisit. Die Crew baute das Fahrzeug für über 100.000 Dollar aus der Hülle eines serienmäßigen Lotus Esprit um. Mit einfahrbaren Rädern, Steuerflossen, Periskop und einem funktionierenden Antrieb unter Wasser ist der Wagen ein echtes Mini-U-Boot. Gefahren wurde es im Film allerdings nicht von Roger Moore selbst – auch wenn er im Garten der Pinewood Studios gerne mit Co-Star Barbara Bach posierte. Die Unterwasserszenen übernahm der ehemalige Navy SEAL Don Griffin, der mit Sauerstoffflasche, Joystick und viel Mut das Gefährt unter der Wasseroberfläche navigierte.

Übrigens: Als der Wagen im Film dramatisch vom Pier ins Wasser stürzt, waren es keine Spezialeffekte. Es war der Lotus, gesteuert von Dummies und angetrieben von Druckluft-Raketen. Zwar bemühte sich das Filmteam redlich, die Luftblasen im Wasser zu verstecken – mit mäßigem Erfolg. Wer genau hinschaut, erkennt beim Tauchgang jede Menge Blasen. Realismus schlägt eben CGI – zumindest in den 70ern.

Ein Bond-Relikt für Sammler mit Tiefgang

Verkauft wird der Wagen von RM Auctions in Zusammenarbeit mit Sotheby’s – demselben Auktionshaus, das 2010 Bonds Aston Martin DB5 aus Goldfinger für satte 2,9 Millionen Pfund unters Volk brachte. Der Lotus dürfte ähnlich hohe Wellen schlagen – zumindest bei Fans mit gut gefülltem Konto und Liebe zu Kultfilm-Exoten.