Wir waren noch nie in Vermont, aber vielleicht sollten wir mal dorthin. Nicht (nur) wegen der malerischen Landschaften oder der idyllischen Kleinstädte – nein, wir haben ein ganz bestimmtes Ziel im Auge: die Ben & Jerry’s Fabrik in Waterbury. Genauer gesagt, deren wohl ungewöhnlichsten Ort – denFlavour Graveyard. Ja, richtig gelesen. Einen ben and jerry’s Friedhof – für Eiscremesorten
Ben and Jerry’s Friedhof: Wo cremige Träume beerdigt werden
Stell dir einen sanften Hügel vor, umgeben von einem weißen Lattenzaun, mit gepflegtem Rasen, Bäumen im Hintergrund – beinahe romantisch. Doch statt Kreuzen oder Engel zieren kleine, verspielte Grabsteine die Wiese. Und auf diesen Grabsteinen stehen keine Namen wie „John“ oder „Mary“, sondern Sorten wie „Wavy Gravy“, „Peanuts! Popcorn!“ oder „Tennessee Mud“.
Hier ruhen die Eissorten, die es – aus welchen Gründen auch immer – nicht geschafft haben, sich dauerhaft im Tiefkühlregal zu behaupten. Manche waren ihrer Zeit voraus, andere vielleicht einfach ein bisschen… zu kreativ. Und doch: Jeder Sorte wurde ein ehrwürdiger Platz im Flavour Graveyard eingeräumt, mitsamt liebevoll gereimtem Nachruf.
Humorvolle Huldigungen an gescheiterte Geschmacksexperimente
Die Inschriften auf den Grabsteinen sind ein Genuss für sich. Mit Wortspielen, Reimen und jeder Menge Selbstironie wird hier nicht getrauert, sondern gefeiert – nämlich die Vielfalt, der Mut und manchmal auch der charmante Wahnsinn hinter den Rezepturen
Man spürt sofort: Hier nimmt man sich selbst nicht zu ernst. Und genau das macht diesen Ort so besonders.
Besucher kommen aus allen Ecken der Welt, um durch diesen skurrilen Eishain zu spazieren. Manche erinnern sich wehmütig an längst verschwundene Lieblingssorten, andere entdecken bizarre Kombinationen, die sie nie probieren konnten – oder wollten.
Das Ganze ist nicht nur ein Gag, sondern ein liebevoll inszeniertes Denkmal für die Geschichte von Ben & Jerry’s – und eine kleine Hommage an die unzähligen kreativen Ideen, die es eben nicht immer in die Hall of Fame geschafft haben.